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++Usinger Anzeiger .... 31.01.2002++

Kransberg und der "King of Pop"
Michael-Jackson-Fans werden von Usingen aus betreut - Vom Hotel aus das Okay gegeben - Nur zehn Tage für Umsetzung Fans kommen am Usinger Stadtteil kaum vorbei - Vom Hotel aus das Okay gegeben

 

Von Patrick Merck KRANSBERG. Michael Jackson hat Fans auf der ganzen Welt. Kaum ein Jugendlicher oder Erwachsener, der den Popstar nicht kennt. Er ist einer der global aktiven im Showbusiness. Aber wenn sich Fans über den Musiker im Internet informieren, dann haben sie unweigerlich mit Kransberg zu tun. Genauer gesagt mit Tobias Bach. Der 30-Jährige ist als Online-Redakteur des Kransberger IT-Unternehmens "Andastra" verantwortlich für den Inhalt der offiziellen Fan-Internetseiten des Mega-Stars. Fast alles, was auf der Jackson-Homepage (http://www.myMJworld.com ) zu lesen ist, hat Tobias Bach dort platziert. Seit Herbst vergangenen Jahres kümmert sich die Andastra mit Sitz im Kransberger Schloss um den Inhalt, den so genannten Content ,auf den Internetseiten des selbsternannten "King of Pop". Auch wenn sich Bach und seine Kollegen über diesen exklusiven Auftrag freuten, sei die Vorarbeit schwierig und anstrengend gewesen, erklärt der gebürtige Friedberger. Denn eigentlich hatte eine andere Internetfirma diese Aufgabe übernommen, für Jackson ein eigenes Fan-Portal im Netz aufzubauen. Doch zehn Tage vor dem offiziellen Starttermin im September 2001 hatte sich Jackson das Internetangebot angesehen und ein Veto eingelegt. So sollte es nicht sein. Innerhalb von zehn Tagen musste also nicht nur ein anderer Produzent gefunden, sondern auch ein komplettes Konzept erstellt werden. Weil es zwischen der Andastra und dem Inhaber der Jackson-Vermarktungsrechte bereits Kontakte gab, wurde man sich schnell einig. Doch das war nur der Anfang, sagt Bach. Denn von da an waren zehn Tage intensives Arbeiten angesagt. Der Termin, an dem die Webpage im Netz stehen sollte, war bereits einige Wochen vorher an mehr als eine Millionen Fans und Interessierte auf der ganzen Welt gemailt worden, ein Verschieben nicht mehr möglich. "Am Ende haben wir Schlafsäcke im Büro liegen gehabt und alle zusammen quasi rund um die Uhr gearbeitet", erinnert sich der 30-Jährige an die turbulenten Tage im September. Viel Eigenarbeit war angesagt. Denn für die Internetexperten war diese Aufgabe eine Herausforderung. Sie brauchten Informationen über den Star, Bilder, nachrichten und exklusives Material. Und es sollte, ja musste besser sein, als das Konzept des Vorgängers. Auch wenn sie von ihren Auftraggebern exklusives Datenmaterial erhalten hatten, unter anderem einen Wortbeitrag Jacksons, waren Katja Bach, Sebastian Benoit, Daniela Stoye, Mario Kraus und Frank Schulte im Netz unterwegs, haben telefoniert und in Zeitschriften geblättert, um alles über Jackson in Erfahrung zu bringen. Kein SchnickschnackBei der Programmierung haben die Kransberger Wert darauf gelegt, wenig Schnickschnack einzubauen. Denn die Webseiten sollen für Anwender auf der ganzen Welt erreichbar sein. Da müsse auch Rücksicht genommen werden auf langsamere Internetanbindungen oder ältere Rechner. Auf Spielereien oder Effekte sei deshab bewusst verzichtet worden. Kein Fan soll außen vor bleiben, erklärt Bach die Vorgehensweise. Was sich der US-Amerikaner für seine offizielle Fan-Page genau vorgestellt hatte, blieb den Machern der Andastra verborgen. Und dann kam der große Moment, kurz bevor es online gehen sollte. "Wie wird es Michael Jackson gefallen?", fragten sich die Sechs. Irgendwo in einem Hotel klickte sich der Sänger auf die noch nicht freigeschalteten Internetseiten des Kransberger Teams und informierte sein Management. "Wir waren uns einig, dass wir das schaffen", sagt Bach. Doch die Erleichterun, als das Okay von den Auftraggebern kam, war riesig. Seitdem ist es allerdings ruhiger geworden. Das Hauptgerüst steht. Jetzt gehe es darum, dass Angebot für die Fans auf dem Laufenden zu halten. Und dafür sind keine Nachtschichten mehr nötig, freut sich Bach. Sein Schlafsack liegt wieder aufgerollt im heimischen Keller.

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